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Fütterungsmethoden: ein kleiner Überblick

Am Markt gibt es hunderte verschiedene Futtermittelhersteller. In aller Munde sind Konzept wie B.A.R.F. und selbst kochen. Es ist nicht immer einfach herauszufinden, was denn jetzt wirklich optimal für den eigenen Hund ist. Barfen ist zu kompliziert, selbst kochen sehr aufwändig und industriell hergestelltes Futter grundsätzlich ungesund – oder?

Die vielleicht unbefriedigende Antwort auf diese Frage ist: es gibt keine allgemeine. Jeder Hund ist einzigartig und darauf muss man Rücksicht nehmen. Nicht nur der Hund – auch die Möglichkeiten von Herrchen und Frauchen sind unterschiedlich, nicht jede Fütterungsmethode kommt da überhaupt in Frage.

Heute vergleiche ich Fütterungsmethoden miteinander und versuche einen Überblick zu geben, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Wege haben. Ziel ist es immer, bedarfsdeckend und artgerecht zu füttern.

Nassfutter und Trockenfutter werden meistens als Alleinfuttermittel verkauft. Hier garantiert der Hersteller, dass der Grunderhaltungsbedarf des Hundes mit der Fütterungsempfehlung gedeckt wird. Als Endverbraucher sind wir hier völlig abhängig. Auf der Verpackung von Fertigfutter sind Inhaltsstoffe und Ernährungsphysiologische Zusätze deklariert. Bezüglich der Deklaration kann zwischen offen und geschlossen unterschieden werden. Geschlossene Deklarationen fassen häufig Zutaten in Produktgruppen zusammen (zB „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“), was letztendlich verwendet worden ist weiß der Endverbraucher daher natürlich nicht. Wie hoch die Qualität des Futters ist kann daher also nicht bzw. nur schwer bewertet werden. Bei offenen Deklarationen wird angegeben wie viel von was enthalten ist, allerdings verschwimmen die Grenzen zwischen offen und geschlossen sehr stark. Bei Fertigfutter muss man also immer individuell schauen, was Sinn macht.

BARF und selbst kochen ist leichter in der Beurteilung der Qualität, man wählt die Zutaten nämlich komplett selbst aus. Hier braucht man unbedingt einen Plan und ein bisschen Know-How, damit man bedarfsdeckend arbeiten kann und keine Nährstoffmängel entstehen. Natürlich braucht man für die Vorbereitung der Rationen Zeit und auch die nötige „Infrastruktur“. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass auch in einer kleinen Studentenküche mit Mini-Tiefkühlfach ein Hund roh ernährt werden kann. Man muss sich dann nur ein wenig anpassen und häufiger Fleisch einkaufen können. Hygiene ist bei der Rohernährung ein großes Thema. Mein Traum von einer eigenen BARF-Küche hat sich leider auch noch nicht erfüllt, hält man sich aber an ein paar Regeln, verlässt man am Ende eine super saubere und hygienische Küche.

Es gibt durchaus Fertigfutter, das aus so hochwertigen Rohstoffen hergestellt wurde, dass es tatsächlich an die Qualität von selbst gekochten Rationen herankommt. Der Preis für diese Futtermittel ist aber dementsprechend hoch. Meine Erfahrung zeigt, dass es oft teurer kommt mit sehr hochwertigen Fertigfuttermitteln zu arbeiten, als selbst zu kochen oder zu barfen. Das Problem bei Fertigfutter besteht vor allem darin, dass man Komponenten nicht einfach austauschen kann, wenn der Hund ein Problem bekommt. Man kann oftmals nicht einmal wirklich identifizieren, wo das Problem liegt (Deklaration). Beim Barfen/selbst kochen tausche ich die betroffene Komponente aus oder füge eine neue hinzu, ohne direkt den Hundeorganismus mit einer Futterumstellung belasten zu müssen.

Alle Fütterungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Am allerwichtigsten bei der Auswahl ist, dass es der Hund verträgt. Unsere Vierbeiner fressen aus Menschenhand, deshalb sind wir in der Verantwortung, ihm gutes Futter anzubieten.

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